Eindrücke von der Teilnahme des TWV an der Vesperkirche am 23. Februar 2024
Wandern in geschlossenen Räumen oder kein kleines Wunder
Es trafen sich an 14 aufeinander folgenden Tagen jeweils um die 34 Personen, darunter an zwei Tagen auch 10 Wanderfreunde des TWV Bielefeld, um an jedem dieser Tage in einem Raum von etwa 970 qm 4 1/2 Stunden miteinander unterwegs zu sein.
Kaum einer dieser Menschen hatte je einen anderen aus dem Kreis gesehen und doch nach einer recht kurzen Einweisung waren die Aufgaben verteilt, jede und jeder wußte, worin seine und ihre Aufgabe bestand. Einige wenige durften sich draußen aufhalten, zwei oder drei durften wechseln vom geschlossenen
Raum nach draußen und die überwiegende Mehrzahl war innerhalb dieses Raumes unterwegs. Und nach einer kurzen Anlaufzeit schien es ein längst eingespieltes Team zu sein, was dort unterwegs war. Manche trugen schwarze Jacken, andere trugen grüne Schürzen und alle trugen ein Namensschild um ansprechbar zu sein.
Was war da los? Und worin bitte bestand das Wunder?
Es war Vesperkirchenzeit in der Neustädter Marienkirche, 14 Tage lang kamen Tag für Tag zwischen 500 und mehr als 600 Gäste in die Kirche, um ein warmes Mittagessen dort zu bekommen - kostenlos für alle, dazu einen kleinen Nachtisch in Kuchenform, dazu Tee oder Kaffee, Mineralwasser und dazu Zeit, um sich einmal bedienen zu lassen, um einmal für ein Weilchen zur Ruhe zu kommen, bevor es für jede und jeden der Gäste wieder nach draußen in die Kälte ging - sei es die Kälte der Februartage, sei es die Kälte dier Gesellschaft, die mehr und mehr spürbar wird.
Und das Gesicht dieser Vesperkirche - das waren die Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, ohne deren Einsatz die Vesperkirche nie funktionieren könnte, ohne den sie nicht sein könnte, was sie war und hoffentlich auch 2025 wieder sein wird - ein Ort des Willkommens, des Angenommenseins so wie einer kommt - ob er just von der Parktbank oder aus einem Asyl kommt, ob er er oder sie sich im Bereich der „Tüte“ neben der Stadthalle aufhält oder aus einem Bankgebäude der Innenstadt in die Vesperkirche kommt, ob er oder sie Beiträge in der Spendenbox hinterlässt oder ob der Dank nur in einem feundlichen „Danke sehr“ bestand.
Und das Wunder - kein kleines Wunder? Dass da täglich ca. 34 Ehrenamtler miteinander unterwegs waren - ohne Ellenbogeneinsatz, ihren Alltag zurücklassend und einander voller gegenseitigem Respektes und voller Wertschätzung begegneten. Und dieser Umgang - wurde eins zu eins auf die Gäste übertragen. Kein kleines Wunder in diesen Februartagen des Jahren 2024.
Und wer dabei sein konnte hofft auf eine Fortsetzung der Vesperkirche auch im Jahre 2025!
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des TWV Bielefeld an der Vesperkirche:
- Doris Bartelheimer
- Heike Frohloff
- Dieter Frohloff
- Dr. Marlies Gillmann-Busse
- Heidi Gogoll
- Günter Höke
- Alexander Kickert
- Bärbel Klemme
- Eva Krause
- Ulrike Lehmann
- Marianne Pohlmeier
- Elke Rathnau
- Lilly Reinkober
- Susanne Rüther
(Text: Alexander Kickert)
(Fotos: Vesperkirche Bielefeld)